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Das teure Heimkinosystem, das elegante Designersofa, Musikinstrumente, der neueste Fernseher, der praktische Kaffeevollautomat … Über die Jahre sammeln sich immer mehr wertvolle Gegenstände im Haus an. Doch was passiert eigentlich, wenn dein Haus oder deine Wohnung abbrennt? Wenn der Keller überschwemmt oder jemand einbricht und dein Hab und Gut stiehlt? Wer kommt für diese Schäden auf, die teilweise hohe Kosten verursachen können?

In diesen Fällen ist eine Hausratversicherung sinnvoll. Diese zählt zu den wichtigen Versicherungen. Aber was umfasst sie eigentlich genau?

Wann greift die Hausratversicherung?

Eine Hausratversicherung versichert alle beweglichen Gegenstände im Haus oder in der Wohnung, die durch Wasser- oder Feuerschäden, Einbruch oder Vandalismus beschädigt werden. Hierzu zählen technische Geräte, Möbel und Kleidung. Aber auch Wertsachen, wie Geld, Schmuck oder Urkunden sind über die Hausratversicherung mit abgedeckt. Wenn du dein Haus einmal auf den Kopf stellen würdest, deckt die Versicherung alles ab, was dabei herausfallen kann.

Die Versicherung ersetzt den Ursprungswert deiner Einrichtung, damit du diese problemlos ersetzen kannst. Sie zahlt also den Betrag, der notwendig ist, um den Gegenstand neu zu beschaffen.

Das heißt konkret, wenn ein Sturm oder Hagel die Einrichtung deines Hauses zerstört, springt die Versicherung dafür ein. Werden durch einen Leitungswasserschaden deine Möbel oder deine Elektrogeräte zerstört, zahlt die Versicherung. Bricht ein Dieb in dein Haus ein und nimmt alle Wertgegenstände mit und zerstört dein Mobiliar kommt die Versicherung dafür auf. Sollte dein Haus abbrennen, ersetzt die Versicherung den Neuwert deiner Einrichtungsgegenstände. Und auch die Schäden an Elektrogeräten nach einem Blitzeinschlag sind mitversichert.

Du hast dir beispielsweise vor zehn Jahren ein großes Sofa für 1500 Euro gekauft. Nach einer Überschwemmung ist dieses zerstört und du kannst es nicht mehr nutzen. Die Hausratversicherung übernimmt diesen Schaden und zahlt dir den Betrag aus, der nötig ist, um ein Sofa in derselben Größe neu zu kaufen. Dabei ist es egal, wie abgenutzt dein altes Sofa war, es wird der Neuwert angenommen und nicht der Zeitwert.

Aber auch Gegenstände in Nebengebäuden, die zur Wohnung gehören, können je nach Police mit abgesichert werden. Damit sind ebenso alle Gegenstände in deinem Keller, deinem Schuppen oder deiner Garage bis zur vereinbarten Höhe versichert. Wenn du also in deiner Garage zwei teure Mountainbikes lagerst, diese aber über Nacht aus der abgeschlossenen Garage gestohlen werden, kommt die Hausratversicherung für die gestohlenen Fahrräder auf. Dabei gilt allerdings als zu beachten, dass die Garage nachweislich abgeschlossen gewesen sein muss. Dies kannst du beispielsweise durch Einbruchspuren beweisen. Eine nicht abgeschlossene Garage gilt als fahrlässig, weshalb die Versicherung die Zahlung in diesem Fall verweigern kann. Dasselbe gilt für ein nicht abgeschlossenes Haus.

Mögliche Folgekosten sind bei der Hausratversicherung ebenfalls versichert. So unterstützt dich die Versicherung finanziell bei Aufräumarbeiten, bei Transport- und Lagerkosten und Reparaturkosten für Böden und Tapeten. Sollte deine Wohnung nach einem Schaden vorübergehend nicht bewohnbar sein, übernimmt die Versicherung meist auch die Hotelkosten für dich. Dies gilt auch für alle Haushaltsangehörigen.

Ein Beispiel: Nach einem Kabelbrand ist das komplette Erdgeschoss deines Hauses ausgebrannt. Durch die Löscharbeiten sind zusätzliche Schäden an der Inneneinrichtung entstanden und das Haus ist bis auf weiteres nicht bewohnbar. Auch die Räume des oberen Stockwerks müssen für die Renovierungsarbeiten geräumt werden. Während die Gebäudeversicherung die Schäden am Gebäude übernimmt, zahlt die Hausratversicherung die Kosten, die bei den Aufräumarbeiten entstehen. Zudem nimmt sie dir die Gebühren ab, die für die Einlagerung deiner intakten Möbelstücke anfallen. Da dein Haus bis auf weiteres nicht bewohnbar ist, musst du über mehrere Wochen in eine Ferienwohnung ziehen, auch für diese Kosten kommt die Hausratversicherung auf.

Zudem ist auch der Hausrat über die sogenannte Außenversicherung mitversichert, wenn du Gegenstände mit auf Reisen nimmst. Sollte also während deiner Reise deine Kamera durch Raub gestohlen werden oder Gegenstände zerstört werden, sind diese auch außerhalb deines Hauses versichert. Allerdings ist der Verlust der Gegenstände zumeist an verschlossene Räume gekoppelt. Die Hausratversicherung übernimmt den Schaden nur, wenn deine Kamera beispielsweise aus dem Hotelzimmer oder der Ferienwohnung entwendet wird. Wird die Kamera aber aus einem Zelt geklaut, muss die Hausratversicherung nicht dafür zahlen. Des Weiteren ist darauf zu achten, welche Länder in der Hausratversicherung mit eingeschlossen sind. Einige Versicherer zahlen nur für Schadensfälle innerhalb Deutschlands, andere für Schäden innerhalb Europas. Ein genauer Blick in die Police und ein Vergleich von verschiedenen Versicherungen lohnt sich und bewahrt dich vor späteren Enttäuschungen.

Wie hoch sind die Beiträge einer Hausratversicherung?

Bei Abschluss der Versicherung solltest du auf eine ausreichende Deckungshöhe achten. Die Hausratversicherung übernimmt die Kosten bis zu einer gewissen vereinbarten Höhe. Sollten Schäden darüber hinaus entstehen, zahlt die Versicherung nur den Betrag, der prozentual deiner Versicherungshöhe entspricht. Ist deine Einrichtung insgesamt 100.000 Euro wert, du versicherst sie aber nur bis zu 50.000 Euro, so zahlt die Versicherung auch bei einem geringeren Schadenswert nur die Hälfte.

Achte also darauf, dass du deinen Hausrat nicht unterversicherst. Mittels Wertermittlungsbogen kannst du den Betrag selbst kalkulieren, die Versicherungen empfehlen aber meist einen Betrag, der sich nach der Quadratmeterzahl des Hauses oder der Wohnung richtet. Hier werden üblicherweise 650 Euro pro Quadratmeter angenommen.

Die Höhe der Beiträge der Versicherung richtet sich also nach der Deckungshöhe und dem Wert der Einrichtungsgegenstände. Zudem machen manche Versicherungen einen Unterschied, ob du in der Stadt wohnst oder auf dem Land. Mit einer Selbstbeteiligung kannst du die Beiträge der Hausratversicherung senken. Bei 100 Quadratmeter Wohnfläche belaufen sich die Kosten aber meist im einstelligen Betrag pro Monat, sodass eine Eigenbeteiligung nicht unbedingt sinnvoll ist.

Welche Zusatzversicherungen gibt es?

Durch Zusatzversicherungen erhöhen sich zwar die Kosten, einige sind aber dennoch sinnvoll. Grundsätzlich sind Elementarschäden beim Versicherungsschutz ausgeschlossen. Dies beinhaltet Naturkatastrophen, wie Überschwemmungen oder Erdbeben. Diese können aber mit Aufpreis in die Versicherung mit aufgenommen werden. Gerade in Überschwemmungs- oder Erdbebengebieten können durch die Naturgewalten große Schäden entstehen und zwar nicht nur am Gebäude. Durch Hochwasser kannst du deine komplette Einrichtung verlieren. Deshalb ist es enorm wichtig, Naturkatastrophen mit in die Hausratversicherung einzuschließen, auch wenn sich dadurch der Versicherungsbeitrag erhöht.

Auch eine Glasversicherung oder eine Fahrradversicherung können beispielsweise zusätzlich mit abgeschlossen werden, wenn man diese benötigt. Grundsätzlich ist dein Fahrrad nämlich nur versichert, wenn es sich in deiner Garage oder in deinem Keller oder ähnlichem befindet. Möchtest du, dass dein Fahrrad auch versichert ist, wenn du unterwegs bist, musst du es zusätzlich absichert. Wichtig ist dabei aber, dass es immer ordentlich gegen Diebstahl geschützt wird.

Auch Wasserschäden durch Aquarien oder Wasserbetten benötigen eine Zusatzoption, sowie Gegenstände aus dem Auto. Ein Blick in die Versicherungspolice ist hilfreich, um herauszufinden, welche Gegenstände bereits mit inbegriffen sind und welche zusätzlich versichert werden müssen.

Was übernimmt die Versicherung nicht?

Die Hausratversicherung haftet nicht bei Schäden am Gebäude selbst, hierfür gibt es eine Wohngebäudeversicherung. Sollte also bei einem Sturm das Sofa, das Mauerwerk und die Fenster beschädigt werden, kommt die Hausratversicherung ausschließlich für das Sofa auf. Die restlichen Schäden musst du deiner Wohngebäudeversicherung melden.

Bei selbstverschuldeten Schäden am eigenen Hausrat kommt die Versicherung nicht für den Schaden auf. Im Falle der groben Fahrlässigkeit kann die Versicherung die Zahlung mindern oder verweigern. Lässt du also ein Fenster oder eine Tür auf und es bricht jemand ein, muss die Versicherung nicht unbedingt zahlen. Das gleiche gilt, wenn du eine Kerze unbeaufsichtigt brennen lässt. Meist deckt die Versicherung dann nicht den vollständigen Schaden ab und es kommt zu Leistungskürzungen. Auch hier gibt es Unterschiede zwischen den Versicherungen, bei manchen kann man im Tarif Schäden durch grobe Fahrlässigkeit hinzuwählen.

Auch bei Schäden, die durch Krieg oder innere Unruhe oder Kernenergieschäden entstehen, muss die Versicherung nicht zahlen.

Für Wertsachen gibt es häufig eine Obergrenze. Solltest du deinen Hausrat mit 50.000 Euro versichert haben, ist es meist so, dass Wertsachen nur bis zu 20 Prozent der Gesamtsumme in der Versicherung mit inbegriffen sind. Hast du mehr Wertsachen, solltest du die gesamte Versicherungssumme anheben.

Für wen ist eine Hausratversicherung sinnvoll?

Eine Hausratversicherung ist nicht verpflichtend. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Gegenstände im Haus beschädigt werden, ist allerdings nicht gerade gering. Brände, geplatzte Wasserrohre oder Einbrüche kommen in Deutschland täglich vor und gefährden deine Besitztümer. Dadurch ist es durchaus sinnvoll eine Versicherung abzuschließen. Denn die Hausratversicherung ist relativ kostengünstig, sichert dafür aber große Schäden ab, für die du sonst komplett selbst aufkommen müsstest. Kannst du deinen kompletten Hausrat ohne Probleme selbst wiederbeschaffen, kannst du auf die Hausratversicherung verzichten. Ansonsten ist eine Hausratversicherung sehr ratsam. Durch verschiedene Rechner im Internet kannst du den für dich kostengünstigsten Anbieter herausfiltern.