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Um in Deutschland ein Fahrzeug zulassen zu können, benötigt man den Nachweis einer Kfz-Haftpflichtversicherung. Ohne diese Versicherung darf kein motorisiertes Fahrzeug im Straßenverkehr bewegt werden. Das ist so gesetzlich vorgeschrieben.

Eine Kfz-Versicherung übernimmt nur die Kosten, die dem Unfallgegner entstehen. Du kannst aber auch dich selbst vor hohen Kosten nach einem Unfall schützen, indem du eine Kaskoversicherung abschließt. Eine Kaskoversicherung ist im Gegensatz zu einer Kraftfahrzeugversicherung nicht verpflichtend, aber häufig sinnvoll.

Was ist durch eine Kfz-Haftpflichtversicherung abgedeckt?

Die Kfz-Haftpflichtversicherung deckt Schäden am Auto des Unfallgegners ab. So kommt die Versicherung für Schäden am Wagen, Abschleppkosten und Reparaturkosten auf. Bei einem Totalschaden erstattet sie den Zeitwert für eine Neuanschaffung. Auch ein Mietwagen für den Unfallgeschädigten wird von der Versicherung übernommen.

Die Versicherung kommt nicht nur für Schäden am Fahrzeug auf, sondern entschädigt auch Personenschäden anderer Verkehrsteilnehmer, die im Unfall verwickelt worden sind. Hierbei werden beim Unfallgegner Schmerzensgeld, Heilkosten, Verdienstausfall bis hin zu einer lebenslangen Rente übernommen. Auch die Kosten eines gegnerischen Anwalts werden von der Versicherung getragen.

Ein Beispiel: Du fährst rückwärts aus deiner Hofeinfahrt, hast es etwas eilig und übersiehst dabei den vorbeilaufenden Nachbarn. Er stürzt schwer, erleidet eine Gehirnerschütterung und bricht sich das Handgelenk mehrfach. Er muss einige Tage ins Krankenhaus und ist auch danach noch mehrere Wochen arbeitsunfähig. Er verklagt dich zudem auf Schmerzensgeld. Die Kosten hierbei summieren sich schnell auf mehrere Tausend Euro. Als Unfallverursacher trägst du die Schuld und musst für die entstandenen Schäden aufkommen. So musst du nicht nur die Behandlungskosten, sondern auch den Verdienstausfall und das Schmerzensgeld bezahlen. Allein das Schmerzensgeld beläuft sich auf 3000 Euro, der Verdienstausfall für einen Monat auf 2500 Euro. Dazu kommen die Behandlungskosten. Zum Glück kommt die Kfz-Haftpflichtversicherung für diese hohe Summe auf.

Des Weiteren deckt eine Kfz-Haftpflichtversicherung Schäden an Gebäuden und Straßeneinrichtungen ab. So kommt die Versicherung auch auf, wenn du einen Zaun oder ein Straßenschild angefahren hast.

Der Versicherer schützt aber auch sich und dich vor zu hohen oder falschen Forderungen der gegnerischen Seite. Er verteidigt dich in diesem Fall und prüft genau, welche Forderungen berechtigt sind.

Nach einem kleinen Parkrempler, den du verursacht hast, legt dein Unfallgegner eine Rechnung von 3000 Euro vor. Nach dem Unfall war allerdings lediglich ein kleiner Lackschaden zu sehen. Deine Versicherung prüft in diesem Fall, ob die 3000 Euro wirklich gerechtfertigt sind, du musst dich nicht darum kümmern.

Die Mindestdeckungssumme einer Kfz-Haftpflichtversicherung ist gesetzlich vorgeschrieben. Häufig werden aber auch für einen geringen Aufpreis deutlich höhere Deckungssummen angeboten. Auch wenn Schäden in derart hohen Summen selten vorkommen, ist es dennoch sinnvoll, sich bis zu 100 Millionen Euro abzusichern. Im Ernstfall ist man froh daran.

Wann zahlt die Versicherung nicht?

Kfz-Versicherungen können den Versicherungsschutz verweigern, wenn grobes Fehlverhalten vorliegt. Das heißt, wenn dein Auto nicht ordnungsgemäß zugelassen ist und nicht verkehrstauglich ist, du unter Alkohol- oder Drogenkonsum fährst oder keinen Führerschein hast, kann die Versicherung die Leistung ablehnen. Ein Verkehrsteilnehmer, der nicht berechtigt ist, ein Fahrzeug im Straßenverkehr zu bewegen, hat auch keinen Anspruch auf eine Versicherungsleistung. Auch bei Unfallflucht können Versicherungen die Zahlungen absagen. Versicherungen zahlen die Schäden zwar zunächst, nehmen den Unfallverursacher aber später in Regress. Das bedeutet, dass die Versicherung das Geld bis zu 5000 Euro von dir zurückfordern kann.

Wie kann ich mich selbst vor hohen Kosten schützen?

Um dein eigenes Auto gegen Schäden abzusichern, ist eine Kaskoversicherung sinnvoll. Hierbei gibt zwei verschiedene Möglichkeiten, dich abzusichern. Eine Teilkaskoversicherung deckt Schäden durch Fremdeinwirkung ab. So kommt sie zum Beispiel auf, wenn dein Auto nach einem Unwetter, oder nach einem Einbruch beschädigt wurde. Auch die Reparatur deines Wagens nach einem Wildzusammenstoß oder nach einem Marderschaden wird von der Teilkaskoversicherung erstattet.

Wildunfälle geschehen in Deutschland recht häufig. Im Schnitt stößt bis zu 700 Mal am Tag ein Autofahrer mit einem Reh oder Wildschwein oder ähnlichem zusammen. Dabei entstehen schnell schwere Schäden am Auto. Du fährst in der Dämmerung durch den Wald und ein Reh springt über die Straße. Du kannst nicht mehr rechtzeitig bremsen. Zum Glück bleibst du unverletzt, aber dein Auto hat sehr unter dem Zusammenstoß gelitten. Die Reparaturkosten belaufen sich auf 6.000 Euro. Da du eine Teilkaskoversicherung für dein Auto abgeschlossen hast, übernimmt die Versicherung die Rechnung.

Um die Kosten einer Teilkaskoversicherung zu senken, kann bei Tarifabschluss eine Selbstbeteiligung gewählt werden. Bei einem Schadensfall zahlst du den Eigenanteil und die Versicherung übernimmt den Rest. Je höher der Eigenanteil liegt, desto geringer sind die Kosten der Versicherung. Die Selbstbeteiligung liegt häufig bei etwa 150 Euro. Bei kleineren Schäden, die unter diesem Betrag liegen, kommst du selbst für die Kosten auf.

Ein Marder hat beispielsweise einige Kabel im Motorraum angenagt. Du lässt deine Werkstatt den Schaden überprüfen, diese veranschlagen einen Betrag von 110 Euro für die Reparatur. Da dein Eigenanteil der Teilkasko 150 Euro beträgt, brauchst du den Schaden nicht der Versicherung zu melden und musst die Rechnung aus eigener Tasche bezahlen.

Eine Teilkaskoversicherung kommt nur für Schäden auf, für die niemand anderes etwas kann, wie Schäden durch Unwetter oder Tiere.

Die Vollkaskoversicherung entschädigt darüber hinaus bei eigenem Fehlverhalten und mutwilliger Zerstörung anderer. Bei einer Vollkaskoversicherung liegt die Selbstbeteiligung häufig etwas höher. Ein gängiger Anteil sind etwa 300 Euro. Häufig ist eine Vollkaskoversicherung für Besitzer teurer Autos sinnvoll. Nach einem Totalschaden zahlt die Vollkasko den Wiederbeschaffungswert des Autos, bei Neuwagen wird der Neuwert erstattet. Hierbei gibt es Unterschiede, wie lange ein Neuwagen als solcher gilt, ein Vergleich lohnt sich also.

Eine Vollkaskoversicherung würde also auch dafür aufkommen, wenn du dein Auto über Nacht auf einem Parkplatz abstellst und jemand die Beifahrertür zerkratzt. Die Vollkaskoversicherung kommt aber auch dann für den Schaden auf, wenn du beim Ausparken ein anderes Auto erwischt und beide Fahrzeuge beschädigt sind. Eine Vollkasko zahlt dann nicht nur den Schaden am gegnerischen Auto, den jede Kfz-Versicherung zahlt, sondern auch die Schäden am eigenen Auto. Allerdings musst du dabei bedenken, dass eine Vollkaskoversicherung einen höheren Eigenanteil hat und du nach der Meldung an die Versicherung in der Schadensfreiheitklasse aufgestuft wirst. Die Versicherung wird dadurch also teurer. Auch deshalb lohnt es sich manchmal für kleinere Schäden selbst aufzukommen und eine Vollkasko vor allem bei neueren Autos abzuschließen.

Darüber hinaus gibt es noch weitere Möglichkeiten, sich vor größeren Kosten zu schützen. So bieten viele Anbieter zusätzliche Optionen wie einen Schutzbrief, Mietwagenschutz, Auslandsschadenschutz oder Schutz auch bei grober Fahrlässigkeit. Durch viele Optionen kann sich jeder den Tarif so gestalten, wie er ihn benötigt.

Übrigens, Kfz-Versicherer stehen unter Kontrahierungszwang. Das bedeutet eine Versicherung muss den Antragsteller grundsätzlich annehmen. Es gibt nur wenige Ausnahmen, weshalb Anbieter die Versicherung verweigern können, wie nicht gezahlte Beiträge. Dies gilt allerdings nicht bei Kaskoversicherungen.

Einstufung in die KFZ-Versicherung

Die Tarifberechnung wird häufig von zwei Faktoren beeinflusst. Zum einen bestimmt die Schadenfreiheitsklasse, wieviel du für deine Versicherung zahlen musst. Ein Fahranfänger startet bei Schadenfreiheitsklasse 0 (SF-Klasse). Wenn er nach einem Jahr keinen Schaden an die Versicherung meldet, steigt er eine SF-Klasse auf und kann somit seinen Tarif vergünstigen. Wenn du allerdings einen Unfall an die Versicherung melden musst, steigst du eine SF-Klasse ab und der Beitrag erhöht sich dadurch. Üblicherweise gehen die Schadenfreiheitsklassen bis 35, was meist einen Rabatt von 80 Prozent bedeutet, eine große Ersparnis also! Manche Versicherer gehen sogar darüber hinaus.

Zudem wird bei der Tarifberechnung die Typklasse des Fahrzeugs herangezogen. Versicherungen analysieren die Unfallbilanz von ganz Deutschland genau und ordnen Fahrzeugen Typklassen zu. So können sie einstufen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls mit verschiedenen Typklassen ist und der Versicherungstarif wird dementsprechend angepasst. Wer also ein Auto versichern möchte, das statistisch gesehen häufiger in Unfälle verwickelt ist, wird einen höheren Beitrag zahlen müssen, als jemand, der ein Auto zulässt, das seltener in Unfälle verwickelt ist.
Aber auch andere Faktoren können den Tarif beeinflussen und so zu Vergünstigungen führen. So wird häufig abgefragt, ob das Fahrzeug in einer Garage steht oder wie viele Kilometer jährlich gefahren werden. Aber auch der Beruf, der Fahrerkreis oder ob man Kinder hat können eine Rolle spielen.

Tarifrechner für Kfz-Versicherung

Die Anzahl an Kfz-Versicherungsanbietern ist groß und die Optionen einer Kfz-Versicherung sind vielfältig. Um den Überblick zu behalten und den günstigsten Anbieter für sich selbst herauszufinden, lohnt sich also ein Vergleich. Auf unserer Website findest du einen Kfz-Rechner, bei dem du in wenigen Schritten herausfinden kannst, welcher der günstigste ist. So kannst du viel Geld sparen. Meist beträgt die Laufzeit einer Versicherung ein Jahr, sodass nach einer Kündigung ein Wechsel in einen preiswerteren Vertrag möglich ist. Auch bei einer Neuzulassung stehen einem alle Optionen offen und ein Vergleich ist äußerst sinnvoll.